Wie ich mein Leder pflege – ein kleines Ritual der Fürsorge
Es gibt Dinge, die wir ein Leben lang mit uns tragen.
Nicht nur, weil sie praktisch sind oder schön, sondern weil sie zu Wegbegleitern geworden sind. Stücke, die Geschichten erzählen – von Alltag und Ausnahme, von Umwegen und Lieblingsmomenten.
Leder gehört für mich dazu.
Ein lebendiges Material, das mit den Jahren nicht schlechter, sondern schöner wird, wenn wir ihm die Aufmerksamkeit schenken, die es verdient.
Die Pflege dieser Stücke ist für mich kein Pflichtprogramm, sondern ein stilles Ritual. Ein Moment der Achtsamkeit, der mich daran erinnert: Was mir am Herzen liegt, darf gepflegt werden.
Es ist dieser langsame Vorgang – das Einreiben mit Bienenwachs, der Duft des Leders, das leise Glänzen danach –, der mich immer wieder verbindet: mit dem Material, der Handarbeit, der Geschichte hinter jedem Stück.
Und weil wir genau danach so oft gefragt werden – „Wie pflegt man Leder richtig?“ – möchten wir dich hier mitnehmen. In ein paar einfache, aber wirkungsvolle Schritte, mit denen du dein Naturleder achtsam pflegen und seine Schönheit über Jahre bewahren kannst.
Achtsame Lederpflege: Mit Bienenwachs und Hingabe gebe ich meinem Leder neue Strahlkraft.
1. Lederpflege: Weniger ist mehr
Ich werde oft gefragt, wie ich unsere Lederprodukte pflege. Die Antwort ist simpel: sanft ist genug. Leder ist robust, aber lebendig – es braucht nicht viel, nur das Richtige.
2. Mein Weg: Bienenwachs statt Chemie
Ich verwende einen Lederbalsam auf Bienenwachsbasis. Dieser macht das Leder geschmeidiger und schützt es sanft vor Nässe und Schmutz. Ein natürlicher Film legt sich über die Oberfläche, ohne sie zu versiegeln oder künstlich zu verändern.
( Tipp: Einen solchen Balsam findest du zum Beispiel hier. )
Ich trage ihn sparsam auf, mit einem weichen Tuch oder Schwamm, und lasse ihn einziehen. Man kann das Leder danach sanft mit einem Baumwolltuch polieren. Der Glanz danach ist leise – aber schön.
3. Patina willkommen heissen
Die ersten Regentropfen tun manchmal weh.
Aber mit der Zeit verschwinden ihre Spuren oder besser gesagt: Sie werden Teil des Ganzen. Die Patina entsteht mit dem Leben, das wir mit unseren Stücken teilen. Kratzer, Licht, Wetter, all das hinterlässt Spuren. Und genau das macht Naturleder so einzigartig.
Deshalb mein Rat: Nur Mut. Echtleder lebt und darf das auch zeigen. In unserem Artikel „Natur atmet wie unsere Haut“ erfährst du mehr über die poetische Schönheit von echten Materialien und weshalb Patina ein Zeichen von Qualität ist.
4. Regelmässigkeit statt Perfektion
Ich pflege meine Taschen, Untersetzer oder Hüllen etwa ein- bis zweimal im Jahr, je nach Gebrauch. Im Frühling, wenn die Sonne wieder öfter scheint. Oder einfach dann, wenn ich das Gefühl habe: Jetzt ist ein guter Moment.
Manchmal bürste ich das Leder vorher leicht ab, ganz ohne Druck. Nur ein sanftes Abbürsten, um Sand und Blütenstaub zu entfernen. Erst danach kommt die Lederpflege und der Moment, in dem ich innehalte und spüre: Ich kümmere mich.
Jede Tasche trägt ihre eigene Geschichte – die Patina macht jedes Stück einzigartig und die Lederpflege unterstützt sie dabei.
Lederpflege ist kein Muss. Sie ist ein Angebot. Ein achtsamer Akt der Fürsorge für die Dinge, die uns lange begleiten dürfen. Und vielleicht auch ein bisschen für uns selbst.
Ein eigenes Lederbalsam haben wir bisher noch nicht entwickelt, vielleicht ja eines Tages.
Aber für unsere Schaffell-Produkte findest du bereits eine Fellbürste im Shop, für kleine Pflegemomente zwischendurch.
Wenn du Fragen zur Lederpflege hast, oder selbst gute Erfahrungen gemacht hast –
schreib uns gern. Wir freuen uns immer über den Austausch, über Tipps, Gedanken, Rituale. Denn: Die Dinge, die uns lange begleiten, dürfen gepflegt – und geteilt – werden.